Transformation im Handel nicht steuerbar

Veröffentlicht am 25. Mai 2017
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Notizen der WKO Veranstaltung in Linz zum stationären und digitalen Handel im Jahr 2016

Keiner kennt die Zukunft

Aber man weiß: Alle Sparten sind onlinefähig – das Geschäftsmodell muss (teils radikal) verändert werden.

Beide Welten (analog + digital) werden gute Geschäfte machen. Die Digital Natives (also alle die in der digitalen Welt aufgewachsen ist) werden immer mehr – und die echten werden erst noch Kunden!

Auswirkungen auf den Handel

Das sind/wären alles Innenstadt-Themen: Stagnation im Gesamtumsatz & Kanalverschiebung. Trotzdem werden noch mehr Flächen verbaut bei weniger Umsatz!? Ist das das letzte Zeichen vor dem Untergang?

Der stationäre Handel verpasst online den Markt! Rabattschlachten statt radikale Veränderung des Geschäftsmodells. Kunden möchte Neuware rabattiert kaufen – er/sie wartet einfach 2-3 Monate. Marktbereinigung sieht anders aus!

Einkaufserlebnis vs. Bedarfsdeckung: Einkauf wird zum Erlebnis und verlängert sich auf die Wochenenden! Keiner hat Zeit während der Woche dafür. Läden schließen um 18 Uhr. Beide Partner gehen arbeiten und haben nur Wochenende. Warum nicht Dienstag schließen und Samstag öffnen? Vorbei an den Kundenbedürfnissen! Parktickets damit ich einkaufen kann?

Direktvertrieb auf dem Vormarsch (siehe Outlet Center)

In Deutschland gibt es bereits 450.000 online-Shops. Aber es gibt nur wenige online-Innenstädte wie Amazon und Google. Eine große Anzahl vergleichbarer Konzepte. So wie Expansions-Wahnsinn. 50-80 % sind nicht zukunftsfähig. Amazon ist nicht immer der Günstigste! Amazon hat keine nachhaltige Strategie und wir irgendwann selbst Produkte anbieten bzw. produzieren.

Marktkonzentration

Der Mittelstand stirbt, weil er sich die falschen Fragen stellt: online oder analog, links oder rechts?

  • Universell: Amazon
  • Category Killer: Zalando
  • Spezialist: mymuesli

Der Kampf um die besten Plätze ist vertikal noch nicht vorbei. Neue Services. Immer weitermachen. Wer hat die beste Convenience? Für wen lohnt sich E-Commerce? Der stationäre Handel muss sich auch online vergleichen.

Digital / E-Commerce kann nicht einfach links mitgenommen werden. “Ich verstehe diesen neuen Markt nicht” heißt man versteht den Kunden nicht. Rücktritt! Nicht fit für die Zukunft.

Kunde kauft zukünftig on- & offline

Gibt es den klassischen Händler noch? Oder bald neue Konzepte? Regionalhandel wird sterben. Such- & Vergleichskauf wird überregional! Beratung? Viele beraten sich vor Kauf online.

Online um Geschäft zu halten oder zu wachsen? Beide Kanäle sind notwendig! Handel der Zukunft: Alle kämpfen direkt um den Endverbraucher. Digital kannibalisiert den klassischen Handel. Neue Konzepte erobern innovativ, agile und dynamisch die Märkte. Schleichender Tod der erfolgreichen Modelle. Video kills the Radio Star. Kein iPod mehr. Besser selber kannibalisieren bevor es jemand anderer macht. -> Transformations-Zyklus (Foto)!

Mut & lernen

Wettbewerbsfähigkeits-Konzept: Produkt. Preis. Organisation. Reichweite. Service. Features.

Mut für das Vorhaben richtig einschätzen. Marketing oder Vertrieb? Werbung oder E-Commerce? Dauer-Dynamisierung: das wird ein Marathon!
Machen. Lernen. Ausbauen. Einstellen. Raus aus der Vergleichbarkeit -> Eigenmarken werden immer wichtiger!

3-stufier Vertrieb vs. Reuter Bad-Shop: Hersteller, Großhandel, Vertreter -> 1 Handelsstufe weniger! => durch Spezialisierung!! zB nur Sneakers (Sneaker König) usw. – das erfordert aber auch Persönlichkeiten und bedeutet, sich nicht mehr nur auf die stationäre Fläche begrenzen!

Um- & Weiterdenken – Beispiele:

  • Größe M nicht vorhanden? Dann online bestellen und Kunden nach Hause schicken vor “Sorry, haben wir nicht mehr.”
  • Kauf auf Rechnung!
  • 100 % Zufriedenheit sonst Geld zurück.
  • 100 Tage Rückgaberecht -> das geht digital, warum nicht analog?
  • Kunde kommt nicht zu Ihnen? Dann gehen Sie raus zum Kunden!
  • E-Mail tot. WhatsApp ist die neue E-Mail!
  • Schaufenster dürfen nicht mehr starr sein, sondern müssen ditialisiert werden!

Nicht mit Produkt sondern mit Dienstleistungen verdienen, zB PC-Kurse anbieten, Montageservice. Dadurch die Handelsspanne verbessern und den Produktverlust durch Dienstleistung kompensieren.

Online Stufen:

  1. online sein
  2. Marke präsentieren
  3. Basis-Artikel
  4. Aktions- & Angebotsware
  5. Spezialisierung, zB nur Hemden
  6. dann erst volles Sortiment
  7. dann Service
  8. Pure Pay Konzept (Königsklasse)

10 Stufen zur Transformation:

  1. Wettbewerb online (Digital first)
  2. Kundenorientierung (nicht hinter der Theke verstecken)
  3. Unternehmenskultur (trennen von die, die nicht mitwollen)
  4. Modularität (welche Artikel drehen sich?)
  5. Netzwerke leben (austauschen & lernen um sich gegenseitig zu befruchten)
  6. Selbstbewusstsein & authentisch (starke Marken)
  7. HR Branding (MA Marke, Spezialisten – keiner braucht mehr Sachbearbeiter)
  8. Automatisierung (alle Prozesse & nur Spezialisten)
  9. Wertschöpfungskette minimieren
  10. Dynamisierung

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