In einem Bild-Interview vom Oktober 2020 wurde Prof. Peter Sloterdijk gefragt, wie er die Tendenz zu einer gender-neutralen, politisch korrekten Sprache empfinde. Über diesen Unsinn machte Deutschlands klügster Kopf keinen Hehl und sagte:
“Gendern halte ich für eine kapriziöse Verirrung, die sicher binnen weniger Jahre verschwinden wird. Kein Mensch braucht Regeln, die eine grammatisch verkorkste Sprache als eine politisch korrekte oktroyieren wollen. Ein Punkt mitten im Wort, ein Sternchen vor dem weiblichen Suffix, ein Großbuchstabe vor -In oder -Innen – womit hat man so viel Hässlichkeit verdient?”
Professor Peter Sloterdijk (73), Philosoph und Schriftsteller
Das vollständige Antwort:
“Als eine kapriziöse Verirrung, die sicher binnen weniger Jahre verschwinden wird. Kein Mensch braucht Regeln, die eine grammatisch verkorkste Sprache als eine politisch korrekte oktroyieren wollen. Ein Punkt mitten im Wort, ein Sternchen vor dem weiblichen Suffix, ein Großbuchstabe vor -In oder -Innen – womit hat man so viel Hässlichkeit verdient? Sollen wirklich explizit beide Geschlechter angesprochen werden, sofern ein Anlass es erlaubt oder erfordert, kann man weiterhin ruhig ‘Leser und Leserinnen’ sagen. So viel Zeit hat man immer. Warum das Genderspiel befolgt werden sollte, ist mir ohnedies nicht klar – faktisch geht es bloß um die Mitmacherei der Einknicker und Einknickerinnen aus allen Lagern vor einem kurzatmigen Usus. In den meisten Fällen reicht das konventionelle neutrale Maskulinum aus, um ohne Missverständnis und Beleidigungsabsicht zu verstehen zu geben, dass man sich an die Ohren beider Geschlechter und ihrer Varianten wendet. Ich darf die Verfechterinnen des Germano-Feminismus daran erinnern, dass man in den meisten Sprachen der Erde die manierierten Wendungen, die ihnen so viel bedeuten, weder sprechen noch schreiben könnte, weil es in ihnen keine Geschlechter-Suffixe oder sonstige Genus-Marker gibt.”
Professor Peter Sloterdijk (73), Groß-Philosoph & einer der klügsten Köpfe der Welt
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